Zahl der Pleiten in Spanien auf Höchststand
Im zweiten Quartal 2012 hat die Zahl der Firmen- und Privatpleiten um 28,6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zugenommen. Das hat das spanische Nationale Institut für Statistik (INE) jetzt mitgeteilt.
Damit hat die Pleitewelle in spanischen Haushalten und Firmen ihren Höchststand seit 2004 erreicht und übertrifft sogar die Negativwerte aus 2009, als Spanien sich in einer Phase der reinen Rezession befand.
Etwa ein Drittel der Fälle bei den Firmenpleiten, 30,8%, stehen im Zusammenhang mit der krisengeschüttelten Baubranche. 18,3% betreffen die Industrie und 17,4% den Handel. Im Bereich der Unternehmen ist die Anzahl der Insolvenzen im 2. Quartal um 36% im Vergleich zum 2. Quartal 2011 angestiegen, die Menge der Privatinsolvenzen hat hingegen mit 12,1% leicht abgenommen. Ein Großteil der Betroffenen, insgesamt 2.111, meldeten den Konkurs freiwillig an, nur 161 der Erklärungen waren unmittelbar notwendig. Am schlimmsten betroffen von der Pleitewelle ist die Region Katalonien mit 478 Fällen von April bis Juni. Es folgen Valencia (365 Pleiten), Madrid (268 Fälle) und Andalusien, wo 263 Konkurse gemeldet wurden.
Insgesamt verteilen sich dramatische 60,5% aller Erklärungen der Zahlungsunfähigkeit auf diese vier Regionen. Deutlich besser ist die Lage in Navarra, Kantabrien, Extremadura und La Rioja, wo es im zweiten Quartal 2012 jeweils zwischen 28 und 16 Insolvenzerklärungen gab.