Viele spanische Haushalte leben nur von Opas Pension
Die Krise zwingt viele erwachsene Kinder zu den Eltern zurückzukehren. Immer mehr dieser Haushalte leben nur von der Pension der Rentner, alle anderen Familienmitglieder sind arbeitslos.Betroffen sind bereits mehr als 300.000 Haushalte auf der iberischen Halbinsel, das meldete jetzt die Tageszeitung El Pais. Damit hat sich die Zahl dieser Haushalte seit 2007 mehr als verdreifacht. Oftmals sind auch Großfamilien betroffen, deren Kinder zusammen mit den Enkelkindern den Schutz der Familie suchen. Das wirft nicht nur ökonomische, sondern auch soziale Probleme auf, berichten Sozialarbeiter. Jede extra Rechnung etwa, steigere die Spannungen im großelterlichen Haushalt.
Die erwachsenen Kinder ohne Einkommen kehren oft erst dann in die Familie zurück, wenn die Situation wirklich prekär ist. Die Mittellosigkeit einer Person hat dann schließlich auch einen negativen finanziellen Effekt auf die übrigen Personen des Haushaltes, weil das vorhandene Einkommen aus den Pensionsansprüchen plötzlich für weitere Familienmitglieder reichen muss.
Experten beobachten zudem eine Zunahme der sozialen Ungerechtigkeit in Spanien, besonders in den Bereichen Gesundheit und Bildung. Dabei gibt es meistens keine absolute Armut, aber eben einen relativen, das heißt partiellen Ausschluss aus der Gesellschaft durch mangelndes Einkommen.