Nach der Ankündigung der Kürzungen des Staatshaushaltes und der Erhöhung der Mehrwertsteuer ist das Vertrauen der Verbraucher in Spanien auf einen historischen Tiefststand zurückgefallen. Die Regierung hatte eine Woche zuvor die Mehrwertsteuer von 18 auf 21% angehoben und ein Sparpaket von 65 Milliarden Euro angekündigt, um den Forderungen der EU nachzukommen.

Betroffen von den erneuten Kürzungen sind u.a. die Arbeitslosen, deren Bezüge nach sechs Monaten gekürzt werden und die Käufer von Immobilien, denen der Steuerabzug beim Wohnungskauf aufgekündigt wird. Nach einer Umfrage des spanischen Zentrums für soziologische Forschungen CIS ist das Vertrauen der Verbraucher in Gestalt des Indexes ICC im Zuge dieser Entwicklung erneut abgesunken. Es liegt aktuell nur noch bei 37,6 Punkten, das sind 13 Punkte weniger als einen Monat zuvor und 36 Punkte weniger als im Vorjahr. Der Index beinhaltet 200 mögliche Punkte, 100 Punkte markieren eine neutrale Haltung, alles was darunter liegt ist negativ . Die Umfrageergebnisse liegen also eindeutig am unteren Ende der Negativskala. Sechs von zehn Haushalten gaben zudem an ihre ökonomische Situation habe sich in den letzten sechs Monaten verschlechtert. Auch das Vertrauen in die Wirtschaft geht zurück. 90% der Befragten sagten sie erwarteten eine weitere Verschlechterung der allgemeinen ökonomischen Situation im nächsten halben Jahr.
Das Institut befürchtet nun einen weiteren Rückgang des Konsumes mit allen negativen Begleiterscheiungen für die Wirtschaft. Bereits im zweiten Quartal 2012 war auf der iberischen Halbinsel 0,4% weniger Geld ausgegeben worden als im ersten Quartal 2012.
Mit ihren Umfrageergebnissen liegen die Wissenschaftler noch deutlich unter dem negativen Ergebnis, dass sie mit einer Erhebung zu Beginn der Krise 2008 erzielt hatten.