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Spanischer Immobilienmarkt weiter in der Krise

 

Nach Einschätzung von Wirtschafts- und Immobilienexperten werden die Preise auf dem spanischen Immobilienmarkt auch 2011 weiter fallen.

Ausgenommen von der starken Preiskorrektur von bis zu 18% jährlich seit 2008 sind bisher lediglich Luxusimmobilien in bevorzugter Lage wie zum Beispiel in der ersten Meereslinie. Ihr Wert sank seit 2008 jährlich nur um etwa fünf Prozent.
Spanien hatte zuvor zehn Jahre lang einen beispiellosen Immobilien- und Bauboom erlebt. Die niedrigen Zinsen lockten die Käufer und sich eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen galt als sichere Investition. Mehr als 85 % der Spanier wohnen im Eigentum, eine Mietmentalität wie in Deutschland gibt es nicht. Dazu kamen noch die Investitionen vieler Ausländer, die sich in Spanien den Traum vom Feriendomizil im sonnigen Süden erfüllt hatten.
Die Preise explodierten, die Immobilien stiegen im Wert jährlich um über 20 %, doch die Löhne der Spanier blieben dahinter weit zurück. Ungeachtet dessen: Immobilienspekulanten, Immobilienfirmen und Bauträger glaubten sich im Immobilienparadies.

Doch im Frühjahr 2008 war der paradiesische Traum ausgeträumt. Der Immobilienmarkt brach als Folge der Finanzkrise zusammen. 2008 versuchte man die Preise noch zu halten, 2009 und 2010 musste man sie nach unten anpassen, viele Immobilienmakler gaben auf.

Inzwischen sind auch die spanischen Banken in Schwierigkeiten. Nach Schätzungen der spanischen Notenbank müssen sie faule Kredite von insgesamt bis zu 123 Milliarden Euro abschreiben. Zahlreiche Institute reagierten darauf mit Fusionen, um bei Ausfällen Zahlungsfähigkeit und Liquidität zu garantieren.
Und ein Ende der Krise ist nicht in Sicht. Die schlechten wirtschaftlichen Bedingungen in Spanien behindern eine schnelle Erholung. Die Arbeitslosigkeit liegt bei konstanten 20% und das Wirtschaftwachstum dümpelt bei unter 1 % vor sich hin. Dazu kommt noch der Abbau von Steuervorteilen beim Immobilienkauf, ab Januar 2011 profitieren nur noch Geringverdiener von Steuervorteilen beim Kauf einer Immobilie.
Außerdem haben immer mehr Spanier Schwierigkeiten ihre Hypotheken zu bedienen, was das Überangebot auf dem Markt noch verstärkt.  Auch 2011 dürfte demnach in Spanien ein Jahr der sinkenden Preise werden. 

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