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Spanien – Staatspleite rückt näher

 

Die Gefahr,  dass die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone die EU um Rettung vor einer drohenden Staatspleite bitten muss,  wird immer größer.

Die Zinsaufschläge für spanische Staatsanleihen haben ein Rekordniveau erreicht, das kaum noch zu finanzieren ist.

Die US-Ratingagentur Fitch hat aktuell die Kreditbewertung von acht Regionen des angeschlagenen Eurolandes Spanien gesenkt. Betroffen, das Baskenland sowie die Regionen Andalusien, Asturien, Kantabrien, Madrid, Murcia, die Kanarischen Inseln und Katalonien.

Es wird für Spanien immer teurer, sich auf den Finanzmärkten frisches Geld zu beschaffen. Auf die Dauer ist die Situation nicht haltbar, räumte Wirtschaftsminister Luis de Guindos ein.

Die Anleger verlieren zunehmend das Vertrauen in die Zukunft der spanischen Finanzwirtschaft. Nach einem Bericht der Zentralbank zogen im März einheimische und ausländische Investoren 66,2 Milliarden Euro aus Spanien ab. Die größte Kapitalflucht in einem Monat seit Beginn der Erhebungen 1990.

Spanische Unternehmen und Privathaushalte hoben im April 31,5 Milliarden Euro von ihren Konten ab, so dass die Bankeinlagen auf 1,625 Billionen Euro zurückgingen.

Vor allem die Rettung der Großbank Bankia hat Spanien wieder in den Brennpunkt der Schuldenkrise gerückt. Diese  kostet 23.5 Milliarden und die Regierung weiß nicht, woher das Geld kommen soll.

Der Plan der Bank unter Umgehung der Märkte Staatsanleihen zu vermachen,  damit die beim EU-Rettungsfonds Direkthilfen durch Hinterlegung dieser Papiere bekommt,  ist gescheitert. Spanien erhält weder die Zustimmung der EU oder der Europäischen Zentralbank (EZB) für einen solchen Deal.

Es bleiben zwei Möglichkeiten:  die Regierung könnte sich das Geld durch Anleihen auf den Kapitalmärkten besorgen oder  um  Hilfen aus dem EU-Rettungsfonds bitten.

Letzteres will Madrid um jeden Preis vermeiden. Zum einen müsste Spanien die Souveränität über seine Finanzen an die Troika von EU-Kommission, EZB und Weltwährungsfonds abgeben. Zum andern empfinden die Spanier die Rettungsaktionen für Griechenland, Irland und Portugal  eher als abschreckende Beispiele.

Wie lange  Spanien seine Haltung zu EU Hilfen noch durchhält ist offen.  Die Risikoaufschläge für spanische Anleihen erreichten  zuletzt fast 6,7 Prozent.  Sieben Prozent für zehnjährige Staatsanleihen  werden als Schallgrenze des Verkraftbaren betrachtet.

Die Hoffnung der Spanier ist, dass entweder die EU oder die EZB im letzten Augenblick den drohenden Sturz in den Abgrund verhindern werden, denn es steht die Gemeinschaftswährung Euro auf dem Spiel.

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