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Spanien – Immigration ebbt ab – kein Wunder

 

Spanien ist aktuell für die eigene Bevölkerung wenig attraktiv, wie sollte es da weiterhin massenhaft Einwanderer anziehen? Das Land steht politisch, wirtschaftlich und eben auch bevölkerungspolitisch an einem schicksalhaften Scheideweg.
Die gesamthistorisch gesehen relativ kurze Phase der Einwanderungswellen ist erst einmal vorbei, genauso wie das Wirtschaftwachstum.
Bereits in diesem Jahr verließen deutlich mehr Einwohner Spanien, als Einwanderer kamen, Experten sagen dieser Trend wird sich in den nächsten 10 Jahren sehr wahrscheinlich fortsetzen.
Viele Privathaushalte und der spanische Staat sind total überschuldet, die Wirtschafts- und Finanzkrise hat sie voll erwischt. Hintergrund ist der Zusammenbruch des Immobiliensektors nach dem jahrelangen Boom. Spanien ist vom Zusammenbruch des Immobilienmarktes so hart getroffen worden wie sonst kaum ein Land.
Zum einen machte der Anteil der Immobilienwirtschaft am BIP vorher fast ein Drittel aus, zum anderen wurden die Familien, die ihr Eigenheim oder ihre Wohnung auf Pump gekauft hatten vom Anstieg des variablen Zinssatzes voll getroffen. Außerdem gingen Arbeitsplätze u. a. in Bau – und Immobilienwirtschaft und zuliefernden Branchen verloren und die allgemeine Kaufkraft sank. Die Kassen sind leer, sowohl bei den Banken, als auch bei vielen Unternehmen und Familien. Dazu kommen noch der mit geschätzten 21% extrem große Anteil der Schattenwirtschaft und eine sehr schlechte Presse. Seit Monaten wird öffentlich darüber diskutiert ob Spanien nach Griechenland und Italien ebenfalls die Staatspleite droht. Alles das geht durch die internationalen Medien und macht vielen Menschen in potentiellen Auswanderungsländern glasklar, dass es ziemlich dumm wäre im Augenblick dorthin auszuwandern. Im Gegensatz hierzu gibt es Auswanderer in Spanien, die in ihr Heimatland zurückgehen und aktuell auch viele Spanier, die woanders ihr Glück versuchen wollen. Nach Frau Merkels Vorstoß man könne spanische Arbeitskräfte in Deutschland gebrauchen sind neuerdings auch Deutschkurse für spanische Auswanderer im Gespräch.
Die Geschichte scheint sich in gewisser Weise zu wiederholen. Ab dem 16. Jahrhundert verließen viele Spanier ihr Land, um ihr Glück in den Kolonien zu suchen. In den Jahrzehnten von 1950 bis in die 70er Jahre hinein wanderten immerhin noch mehr als 800 000 Menschen nach Lateinamerika aus und fast ebenso viele emigrierten in den 60er Jahren nach Mittel und Westeuropa, um in der dort boomenden Industrie zu arbeiten.
Spanien wurde erst spät ab Mitte der 80er Jahre Einwanderungsland. Heute ist der Ausländeranteil auf der iberischen Halbinsel mit 12% und total 5,7 Millionen Bürgern ausländischer Herkunft hoch.
Aber es bleibt die Frage welche Zukunft diese Menschen und natürlich auch die Einheimischen dort haben bei einer Arbeitslosenquote von mehr als 20% bei den Erwachsenen und 44 % bei den unter 25-Jährigen.

 

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