EHEC Welle schwappt nach Frankreich und Schweden
In Schweden zählt man inzwischen 36 Verdachtsfälle, in Frankreich sind es bisher drei. Alle mutmasslich Infizierten hatte sich zuvor in Norddeutschland aufgehalten. In Deutschland hat die Seuche bisher (Stand 30.05.2011) dreizehn Todesopfer gefordert.
Rätselhaft dabei ist unter anderem, dass neun der Opfer Frauen sind. Die genaue Herkunft der Kontaminationen ist weiterhin unklar. Gestern waren auch in Tschechien belastete Gurken aus spanischer Bioproduktion aufgetaucht. Behandelnde Ärzte setzen inszwischen auf eine neuartige Behandlung der gefährlichen EHEC Folgeerkrankung HUS, die in vielen Fällen lebensbedrohlich ist. Die Patienten bekommen den Antikörper Eculizumab verabreicht. Mit der Behandlung waren im vergangenen Jahr drei Kinder erfolgreich therapiert worden, die an HUS erkrankt waren. Die Mediziner zeigten sich vorsichtig optimistisch, dass die Behandlung wirkt.
Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner hält unterdessen an der Warnung vor dem Verzehr von rohen Gurken, Blattsalaten und Tomaten fest, da die Quelle der Kontaminierung noch nicht eindeutig feststeht und man auch nicht weiss ob noch verseuchtes Gemüse im Handel ist. Nachgewiesen wurde der Erreger bisher an Gurken aus Spanien, aber man ist nicht sicher ob die Gurken die einzige Gefahrenquelle darstellen.
Mehr als die Hälfte der deutschen Verbraucher verzichten wegen der EHEC Infektionen inzwischen auf einige Gemüsesorten. Schwere Zeiten für die deutschen Bauern, die einen Grossteil ihrer momentanen Ernte entsorgen müssen, da sie unverkäuflich ist.