Nationalisten siegen in Katalonien-absolute Mehrheit verfehlt
Bei der gestrigen Wahl in der autonomen Region Katalonien haben die nationalistisch-separatistisch eingestellten Kräfte zwar gewonnen, aber die absolute Mehrheit verfehlt und sogar viele Stimmen verloren. Das meldet die Nachrichtenagentur dpa.
Die Nationalisten sind zwar immer noch die Partei mit den meisten Sitzen im Parlament, aber die von ihnen propagierte Abspaltung des wirtschaftlich starken Kataloniens von Spanien wird immer unwahrscheinlicher. Insgesamt haben die Nationalisten um den katalanischen Regierungschef Artur Mas und seine CiU zwölf von 62 Sitzen (insgesamt gibt es 135 Abgeordnete im Parlament von Barcelona) verloren. Angestrebt hatte sie die absolute Mehrheit, u. a. um in der Lage zu sein ein Unabhängigkeitsreferendum durchzuführen. Trotzdem will die Partei an der Idee einer Abspaltung Kataloniens von Spanien festhalten. Dazu braucht sie dann allerdings Koalitionspartner, wahrscheinlich ist eine Einigung mit den Linksrepublikanern, die sich ebenfalls für eine Abspaltung der Region einsetzen. Sie waren die großen Gewinner der Wahl und haben jetzt 21 Mandate im Parlament. Die Sozialisten (PSC) verloren acht Sitze und haben jetzt nur noch 20 Mandate, die PP kam auf 19 Sitze und hat damit einen Sitz mehr als noch 2010. Rund zwei Drittel der Plätze im Parlament sind damit von Befürwortern der Abspaltung belegt. Ob das ausreicht, um ein Referendum durchzuführen ist unklar. Seit Monaten streiten die spanische Regierung und die Regierung der Autonomieregion bereits darum, ob ein Referendum überhaupt legal ist. Die Zentralregierung droht damit die Abstimmung notfalls durch das Verfassungsgericht unterbinden zu lassen.
Für Rajoy ist das Wahlergebnis in Katalonien deshalb eine Atempause.