Der Protest der Minenarbeiter in Asturien und León weitet sich aus. Am Morgen (18.06.2012) riefen sie zum Generalstreik in allen Bergbaugebieten von Asturien über León bis nach Aragon und Palencia auf. Zeitgleich blockierten sie insgesamt neun wichtige Zufahrtsstraßen in Asturien und zwei Eisenbahnlinien, um ihren Protesten mehr Nachdruck zu verleihen.

Am Mittag demonstrierten rund 12.000 Menschen in León gegen die von der Regierung Rajoy geplanten Kürzungen der Subventionen von insgesamt 63%, die 190 Millionen Euro ausmachen. Sie trugen Banner mit der Aufschrift : „No al cierre de la minería del carbón“ (Übersetzung Red.: Nein zur Schließung der Kohlebergwerke), Für den Abend ist außerdem ein Protestmarsch in Langreo geplant. In den Tagen vor dem Streik hatte es immer wieder regelrechte Gefechte zwischen den meist maskierten Minenarbeitern und der Polizei gegeben. Dabei hatten einige militante Bergarbeiter mit selbst gebastelten Raketen aus ihren Minen heraus auf die Polizei geschossen und Baumstämme die Abhänge herunter gerollt. Die Polizei konterte mit Tränengas und Gummigeschossen. Insgesamt sind bei den Konfrontationen bisher vier Polizisten und drei Journalisten verletzt worden. Die Proteste hatten am 23. Mai in Asturien begonnen als Minenarbeiter 60 Straßen (darunter auch die Autobahn zwischen Asturien und Meseta) allein an diesem Tag blockierten und sieben Bergleute sich in einer Mine unter tage einschlossen. Die Bergarbeiter fürchten das Aus für die Kohleförderung und wollen weiter protestieren bis die Regierung ihnen eine Zukunft für die Kohleförderung garantiert. Vor 18 Tagen haben deshalb die gesamten Kumpel der Region Asturien und León die Arbeit niedergelegt. Sie werden von den beiden größten spanischen Gewerkschaften UGT und CCOO unterstützt.       

Der Delegierte der Regionalregierung Asturiens Gabino de Lorenzo hat inzwischen die Gewerkschaften darum gebeten, sich dafür einzusetzen, dass es keine weiteren Feldschlachten mehr zwischen den Minenarbeitern und der Polizei gibt.