Spanische Behörden zahlen immer später
Die staatlichen Organe der iberischen Halbinsel begleichen ihre Rechnungen im Durchschnitt erst nach 162 Tagen und damit nur sechs Tage eher als die griechischen Verwaltungen. Bei den Unternehmern ist die Zahlungsmoral etwas besser: Sie gleichen ihre Verbindlichkeiten im Mittel nach 98 Tagen aus. Damit überschreiten Behörden und Unternehmen aber regelmäßig die gesetzliche Höchstgrenze von 90 Tagen Zahlungsfrist. Fatal ist indes, dass die totalen Zahlungsausfälle inzwischen einen historischen Höchststand von 7,1% erreicht haben. Das hat die spanische Initiative gegen Zahlungsverzug, die insgesamt 4,5 Millionen Arbeitnehmer und Autonome, sowie rund eine Million Unternehmen repräsentiert, jetzt mitgeteilt und gleichzeitig Alarm geschlagen. Denn die schlechte Zahlungsmoral ist auf dem Vormarsch und gefährdet so permanent den Fortbestand von Unternehmen, sowie die Existenzen von Arbeitnehmern und Selbstständigen. Die Initiative stützt ihre Zahlen auf eine Umfrage in 1000 Firmen aus dem letzten Jahr. Ihr Sprecher, Antoni Canete forderte die Regierung auf, Notmaßnahmen zu beschließen. Schon jetzt schließe eines von drei Unternehmen in Folge von schleppendem Zahlungseingang oder Zahlungsausfällen. Die öffentlichen Verwaltungen sollten aufhören Schulden anzuhäufen und beginnen ihre Verpflichtungen in geschätzter Höhe von 33 Milliarden Euro abzutragen, so der Sprecher.
Spanien will Politiker, die ihre Budgets überziehen, künftig strafrechtlich zur Verantwortung ziehen. Die konservative Regierung will eine entsprechende Gesetzesregelung einführen, so der Finanzminister Cristóbal Montoro. Das wird auch Zeit