Spanien demonstriert trotz Verbot
Die zentrale Wahlbehörde Spaniens hat Demonstrationen verboten, weil sie eine Störung der Regionalwahlen fürchtet, die am kommenden Wochenende stattfinden. Trotz des Verbots sind Hunderttausende auf den Strassen.
Live aus Madrid von der Puerta del Sol
Die zentrale Wahlbehörde hat sämtliche für das Wochenende angekündigte Demonstrationen im Land verboten. Die Kundgebungen könnten den Ablauf der Regional- und Kommunalwahlen am Sonntag stören und die Wähler beeinflussen, hieß es in der Nacht zum Freitag in einer Mitteilung. Das Wahlrecht stehe über dem Versammlungs- und Demonstrationsrecht. Die Entscheidung für das Verbot fiel mit nur einer Stimme Mehrheit.
Die Protestbewegung "Echte Demokratie Jetzt!" hat die Bürger aufgerufen, am Samstag erneut auf die Straße zu gehen, um soziale und politische Reformen in dem Krisenland zu fordern. Auch für Sonntag sind Aktionen geplant.
Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte am Freitagabend man wolle nicht einschreiten solange die Proteste friedlich verlaufen. Ein erster Sieg der Demonstranten.
Andererseits kann man sich angesichts der Bilder aus Madrid kaum vorstellen wie die Polizei einen solchen Massenauflauf auflösen kann.