Regenschirm für Spanien
Schon zu Francos Zeiten galt, schlechte Nachrichten werden mit Fußball übertüncht damit bloß kein Unmut in der Bevölkerung aufkommt.
So müht sich der Reporter meist vergeblich fundamental Neues zu berichten. Seien es die kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten, die Atomdiskussion oder die wirtschaftliche Schieflage des Landes, die Nummer 1 im Tagesgeschehen sind und bleiben die Sportnachrichten.
Libyen beispielsweise ist 2000km weit weg und Japan ein Vielfaches. Die kränkelnde Wirtschaft ist auch nicht so im Bewusstsein, die Finanzlücken hin und her, Irgendeiner wird’s schon richten.
So staunt der Betrachter nicht schlecht, wenn er die Spanier unverdrossen bei ihrer sonntäglichen Lieblingsbeschäftigung sieht. Familienauftrieb in den Restaurants. Da fragt man sich, woher kommt das Geld bei immerhin mehr als 4 Millionen Arbeitslosen.
Dem Immobiliensektor, der Industrie und der Landwirtschaft geht es schlecht. Den Banken und Sparkassen fehlen, munkelt man, bis zu 150 Milliarden Euro.
Aber was soll‘s. Die Schirmindustrie in Europa hat Hochkonjunktur. Niemand soll im Regen stehen gelassen werden.
Wenn alle Stricke reißen kommt schon Angela mit dem Parapluie aus Good Old Germany.